25. Februar. Hövelhof Riege.

Ein explodierender Lithium-Ionen-Akku eines Pedelecs hat am Donnerstagabend einen Zimmerbrand mit vier Verletzten im Hövelhofer Ortsteil Riege ausgelöst.

 

Hövelhof-Riege. Der Vorfall ereignete sich gegen 20.15 Uhr in einem Einfamilienhaus in einer Wohnsiedlung an der Straße Hanhardts Kamp, berichtet Einsatzleiter Max Rempe.

Die Hövelhofer Feuerwehr war mit 60 Einsatzkräften vor Ort. Rettungsdienstkräfte und zwei Notärzte behandelten die Opfer vor Ort, bevor sie mit vier Rettungswagen aus den Kreisen Paderborn und Gütersloh in umliegende Krankenhäuser nach Paderborn und Salzkotten gebracht wurden.
Um 20.15 Uhr wurde die Feuerwehr zunächst zu einem einfachen Zimmerbrand nach Riege alarmiert. Als die ersten Kräfte an der Brandstelle eintrafen, stellte sich die Lage jedoch deutlich dramatischer dar. Der explodierende Energiespeicher hatte das gesamte Wohnzimmer in Brand gesetzt. Löschversuche mit einem Feuerlöscher scheiterten. Die Familie, die 56 Jahre alten Eltern und zwei Söhne im Alter von 18 und 23 Jahren, hatten sich in letzter Sekunde verletzt ins Freie retten können.
Umgehend ließ Rempe das Einsatzstichwort erhöhen, und um 20.24 Uhr wurde in der Sennegemeinde Sirenenalarm gegeben. Gleichzeitig ließ er weitere Rettungswagen und einen zusätzlichen Notarzt  alarmieren, um die Verletzten versorgen zu können.
An der Brandstelle bekam die Feuerwehr mit drei Trupps unter Atemschutz das Feuer rasch unter Kontrolle. Probleme mit der Wasserversorgung gab es nicht.Wegen der beengten Platzverhältnisse - da Brandhaus liegt an einem Wendehammer am Ende einer Stichstraße - richtete die Feuerwehr einen Bereitstellungsraum an der Detmolder Straße ein. Auch der Einsatzleitwagen musste abgesetzt aufgestellt werden.
Weitere Zimmer der Wohnung wurden von den Flammen nicht in Mitleidenschaft gezogen. Anschließend kontrollierte die Feuerwehr die angrenzenden Bereiche des anderthalbgeschossigen Hauses mit Wärmebildkameras und belüftete die Wohnung.
Vermutlich haben Arbeiten an dem Akku den Brand ausgelöst, teilt die Polizei nach Abschluss ihrer Ermittlungen  durch einen Brandsachverständigen mit. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf rund 100.000 Euro.
  
Lithium ist ein Stoff, der schnell reagiert und schnell brennt. Von den Standard-Batterien, meist Alkali-Mangan-Batterien, sind wir einen eher sorglosen Umgang gewöhnt: Ihr Inhalt ist reaktionsträge, da passiert nichts, sie laufen höchstens mal aus. Lithium-Batterien und -Akkus reagieren dagegen empfindlich auf Stoßen oder Fallen und Hitze. 
Die Zahl von Akku-Bränden steigt massiv, weil die Zahl akkubetriebener Geräte zunimmt. Akku-Brände entstehen häufig bei Billig-Produkten, die nicht sauber produziert wurden, oder wenn der Akku beschädigt wurde.

Ein Mobiltelefon fällt gerne mal runter, oder das E-Bike kippt um. Dann sollten Besitzer genauer hinschauen: Wenn die Batterie eine Delle vom Sturz hat, sollte man sie austauschen. Dasselbe gilt, wenn das Smartphone oder das E-Bike anschließend schneller schlapp machen. Auch das spricht dafür, dass der Akku beschädigt ist und getauscht werden sollte.

Wegen einer möglichen Brandgefahr sind leistungsstarke Li-Ion-Akkus sowie Power-Banks bestimmter Leistungsklassen seit geraumer Zeit von der Beförderung im Flugverkehr ausgeschlossen. Auch für den Versand gelten besondere Regeln. (my)
 

Fotos: Ralph Meyer/Axel Langer