29. Dezember. Salzkotten Verlar.

Großbrand auf einem Bauernhof im Salzkottener Stadtteil Verlar. In der Nacht zu Freitag stehen auf einem Bullenmastbetrieb an der Straße Lange Wenne südlich der Lippstädter Straße knapp 2.000 Strohballen in Flammen. Diese quaderförmigen Ballen haben pro Stück ein Gewicht von rund 250 Kilo.

 
Salzkotten-Verlar. Um 22.49 Uhr alarmiert die Kreisfeuerwehrzentrale in Büren die Feuerwehr Salzkotten unter dem Alarmstichwort „Feuer 4, Brand auf Freifläche“. Schon auf der Anfahrt weist der helle Feuerschein den anrückenden Kräften den Weg. Alarmiert werden, so Matthias Abt vom Einsatzführungsdienst, rund 90 Feuerwehrleute der Einheiten Salzkotten, Verne, Verlar, Thüle, Upsprunge und Scharmede. Als Reserve bleiben die Tudorfer Einheiten „im Stall“, um den Grundschutz für die Stadt sicherzustellen.
 
Unter Atemschutz bekämpfen die Feuerwehrleute die Flammen, die aus den meterhohen Strohbergen in den Himmel lodern. Eine beißende Rauchwolke wird vom Wind Richtung Nordosten in die Feldflur getragen. Das Löschwasser muss über zwei mehrere hundert Meter lange Schlauchleitungen aus Hydranten gefördert werden. 
Zunächst verhindern die Einsatzkräfte mit einer Riegelstellung eine Gefährdung des angrenzenden Bullenstalls. Später drängen sie die Flammen immer weiter zurück. Auch Vize-Kreisbrandmeister Andreas Müller macht sich in Verlar ein Bild der Löscharbeiten.
 
Durch die starken Regenfälle der vergangenen Tage sind die Wiesen, die an das Strohlager angrenzen, selbst für geländegängige Fahrzeuge nicht zu befahren. Stellenweise steht das Wasser 20 Zentimeter hoch, so dass nur von der Hofseite aus gelöscht werden kann, ergänzt Stadtbrandinspektor Alfons Bunte.
Mit rund zehn Helfern unterstützt das Technische Hilfswerk (THW) aus Paderborn die Löscharbeiten. Mit Hilfe eines Radladers ziehen sie die glimmenden Strohballen auseinander, damit sie von der Feuerwehr abgelöscht werden können. Die Löscharbeiten dauern bis weit in die Morgenstunden hinein. Der Sachschaden wird auf rund 70.000 Euro geschätzt.
 
Die Brandermittler der Kriminalpolizei gehen nach ersten Untersuchungen davon aus, dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde. Ein Strafverfahren wegen vorsätzlicher Brandstiftung ist eingeleitet worden. Die Polizei fragt: Wer hat am Donnerstagabend im Bereich des Tatorts verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen? Wer kann sonst Angaben zur Tat machen? Hinweise nimmt die Polizei in Paderborn unter Tel. (0 52 51) 30 60 entgegen.
 

Bericht / Fotos: Ralph Meyer VdF

 
 
Westfälisches Volksblatt
 
Feuerwehr Salzkotten kann Übergreifen auf Scheune und Stallungen verhindern
Großeinsatz in Verlar: 2000 Strohballen stehen in Flammen.
 
Salzkotten-Verlar. Großeinsatz für die Salzkottener Feuerwehr: Am späten Donnerstagabend (29. Dezember) ist eine Miete mit 2000 großen Strohballen in Verlar in Flammen aufgegangen. Die Einsatzkräfte konnten verhindern, dass die Flammen auf einen benachbarten Bullenstall und eine Scheune übergreifen. Die Paderborner Polizei geht von Brandstiftung aus.
 
Die abschließenden Löscharbeiten vor Ort werden voraussichtlich noch bis Freitagabend andauern. Der Alarm wurde am Donnerstag gegen 22.50 Uhr gleich mehrfach ausgelöst, weil Nachbarn des betroffenen landwirtschaftlichen Betriebes an der Straße Lange Wenne den Feuerschein bemerkt hatten, berichtet Alfons Bunte, der am Freitagmorgen als Einsatzleiter vor Ort war. Als die ersten Feuerwehrkräfte eintrafen, habe die Strohmiete mit etwa 2000 großen, quaderförmigen, je etwa 250 Kilogramm schweren Ballen in voller Ausdehnung gebrannt.
 
Bei den Löscharbeiten hatten die Einsatzkräfte allerdings aufgrund der Witterung mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen. „Aufgrund der Niederschläge in den vergangenen Tagen stand die Wiese rund um das Strohlager 15 bis 20 Zentimeter unter Wasser“, berichtete Bunte dieser Zeitung. Der einzige Zugang sei über die Hoffläche möglich gewesen, von wo aus sich die Einsatzkräfte teilweise zu Fuß dem Feuer genähert und die Schläuche über die Wiese verlegt hätten.
 
Unterstützung für die 90 Feuerwehrleute
Letztendlich ist es aber gelungen, die etwa 20 Meter entfernte Scheune und einen Bullenstall vor einem Übergreifen des Feuers zu sichern und die Strohmiete zunächst weitestgehend zu löschen.  Da in den Ballen aber noch Glutnester versteckt sein können, dauerte der Einsatz auch am Freitag noch an. Unterstützung erhielten die etwa 90 Feuerwehrleute aller Salzkottener Löschzüge am Freitagmorgen vom THW mit dem Radlader und einem privaten Unternehmen, das einen weiteren Bagger zur Verfügung stellte, um die Strohballen auseinanderzuziehen.

„Ich vermute, dass wir noch mindestens bis in den späten Nachmittag hier tätig sein werden, bevor wir den Einsatz beenden können“, sagte Alfons Bunte. Er war erleichtert, dass weder Menschen noch Tiere zu Schaden gekommen seien. Bezüglich der Brandursache habe die Kriminalpolizei Untersuchungen aufgenommen, da Brandstiftung nicht ausgeschlossen werden könne.

 
Polizei geht von Brandstiftung aus
Im Einsatz waren in der Nacht die Löschzüge aus Verlar, Verne, Thüle, Scharmede, Salzkotten und Upsprunge. Um 7 Uhr wurden sie von den Kollegen aus Oberntudorf und Niedertudorf abgelöst. Auch das THW unterstützt die Feuerwehr vor Ort. Das DRK stellt die Versorgung der Einsatzkräfte sicher.
 
Bei dem Feuer entstand nach Schätzungen der Polizei hoher Sachschaden in Höhe von etwa 70.000 Euro. Die Brandermittler der Paderborner Kriminalpolizei gehen nach derzeitigem Ermittlungsstand davon aus, dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde. Ein Strafverfahren wegen vorsätzlicher Brandstiftung wurde eingeleitet.
Die Polizei sucht daher Zeugen und fragt: Wer kann Angaben zu diesem Brand machen? Wer hat am Donnerstagabend im Bereich des Tatorts verdächtige Personen oder Fahrzeuge gesehen? Wer kann sonst Angaben zu dieser Tat machen? Hinweise nimmt die Polizei in Paderborn unter der Telefonnummer 05251/3060 entgegen.