21. Februar. Bad Wünnenberg Haaren.

Jahreshauptversammlung des Löschzuges Haaren.Auf der Jahreshauptversammlung des Löschzuges Haaren im Januar blickten Löschzugführer Jörg Stratmann und seine Kameradinnen und Kameraden auf ein spannendes vergangenes Jahr zurück.


Bad Wünnenberg: Während der Versammlung konnten Dennis Gollan zum Feuerwehrmann, Theresa Kaup und Wiona Woeste zur Oberfeuerwehrfrau, Sophia Droste zur Hauptfeuerwehrfrau und Cedric Klute zum Hauptfeuerwehrmann befördert werden. Weiter konnten mit Andre Weiffen, Christian Feindt, Andreas Kolk und Arwed Suermann vier neue Kameraden zur Mannschaft hinzugewonnen werden.
Einen weiteren großen Zuwachs können die Kameraden seit Ende Oktober in der Fahrzeughalle bewundern. Nach mehr als 32 Jahren im Dienst, konnte das alte LF8 durch ein modernes HLF20 getauscht werden. Damit ist der Löschzug nun wieder für alle Herausforderungen gut gerüstet – seien es Brände oder technische Hilfeleistungen.
Das Einsatzaufkommen war 2023 auf einem hohen Niveau. 130 Einsätze wurden geleistet – nur 2018 wurde man häufiger alarmiert. Im Gegensatz zum Vorjahr stieg die Anzahl der Einsatzstunden jedoch überproportional zur Anzahl der Einsätze. Es mussten ca. 600 Stunden mehr geleistet werden als noch im Vorjahr.


Der größte Einsatz war der Brand einer Tischlerei in Bad Wünnenberg am 17.02.2023. Bei Eintreffen der ersten Feuerwehrleute wurde ein Brand in einer Lackierstraße festgestellt, der sich sehr schnell ausbreitete. Personen waren glücklicherweise nicht mehr im Gebäude. Die Feuerwehr nahm sofort im Außen- und Innenangriff unter Atemschutz einen Löschangriff vor. Dabei wurde auch das Wenderohr der Drehleiter eingesetzt. Die Drehleiter der Feuerwehr Borchen und das Wechselbehälterfahrzeug der Leitstelle mit zusätzlichen Atemschutzgeräten wurden zur Einsatzstelle hinzugezogen. Die Rauchentwicklung war enorm. Der Wind wehte den dichten Rauch in Richtung der Schützenstraße und der umliegenden Straßen. Die Warn-Apps Nina und KatWarn wurden daraufhin ausgelöst und die Bevölkerung von Bad Wünnenberg gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Ein weiterer großer Einsatz ereignete sich am 06. Juni. Unklare Rauchentwicklung B480 Bad Wünnenberg in Richtung Alme. Bereits auf der Anfahrt konnte von der Bundesstraße 480 eine größere Rauchentwicklung im Bereich des Waldes in Richtung Büren ausgemacht werden. Daraufhin wurden auch weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr Büren und der Feuerwehr Brilon zur Einsatzstelle hinzugezogen. Auch der Löschzug Fürstenberg machte sich mit der Drohne zur Luftbeobachtung auf den Weg. Vorgefunden wurde eine brennende Forstmaschine. Der Brand hatte vom Harvester bereits auf den umliegenden Wald übergegriffen. Sofort wurde die Brandbekämpfung in dem unwegsamen Gelände eingeleitet. Löschwasser wurde im Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen zur Einsatzstelle gebracht. Vorsorglich wurden daraufhin auch der Löschwassertransportzug und der Wasserförderzug des Kreises Paderborn alarmiert. Das Feuer konnte durch den Einsatz mehrerer Strahlrohre unter Kontrolle gebracht werden. Im Anschluss wurden Brandnester bekämpft und eine weitere Brandausbreitung kontrolliert. Insgesamt vom Feuer betroffen waren ca. 2.700qm Waldfläche. Die letzten Einsatzkräfte verließen die Einsatzstelle am Folgetag gegen 8 Uhr früh. Im Einsatz waren insgesamt etwa 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr.

Im Laufe des Jahres häuften sich die Alarmierungen mit dem Stichwort „VU-Person klemmt“ d.h das eine Person nach einem Verkehrsunfall in seinem Fahrzeug eingeklemmt ist, ausgelöst durch die automatischen Notfallsysteme, die in den neueren Fahrzeugen verbaut sein müssen. Erreicht der Disponent in der Leitstelle seinen Gesprächspartner im Unfallauto nicht, muss er davon ausgehen, dass dieser nicht ansprechbar ist. Glücklicherweise stellt sich jedoch oft heraus, dass die Personen bereits aus dem Auto befreit wurden und deshalb nicht ansprechbar sind. Hier sollten die Unfall-Betroffenen der „Stimme ihres Autos“ aufmerksam zuhören.
Alles in allem haben sich auch im vergangenen Jahr wieder die typischen Einsatzszenarien gezeigt. Etwa 25 Prozent der Einsätze führten auf die zugeteilten Autobahnabschnitte. Neben Verkehrsunfällen kam es hier auch vermehrt zu Fahrzeugbränden. Ausgelöste Heimrauchmelder sind mittlerweile auch keine Seltenheit mehr. Dazu kommen viele wetterbedingte Einsätze, wie umgestürzte Bäume, überschwemmte Straßen oder Vegetationsbrände. Auch klassische kleine Brände fehlten 2023 nicht. 42 Menschen konnten gerettet werden, bei vier Personen kam leider jede Hilfe zu spät.

Die Einsatzstatistik lässt sich wie folgt darstellen: Der LZ Haaren rückte zu 52 Brandeinsätzen aus, davon lautete 21-mal das Stichwort „Auslösen Brandmeldeanlage“. 78-mal wurden Einsätze als Hilfeleistung gefahren. 2023 wurden 22 Absicherungen zu Umzügen, Beerdigungen und Prozessionen o.ä. durchgeführt.

Foto v.l: Löschzugführer Jörg Stratmann, Christian Feindt, Cedric Klute, Theresa Kaup, Sophia Droste, Dennis Gollan, Wiona Woeste, Andreas Kolk, Arwed Suermann, stellv. Löschzugführer Robin Henke

Freiw. Feuerwehr Stadt Bad Wünnenberg, Christoph Hesse, Pressesprecher